Shaun Murphy gewinnt das Masters 2015

Masters 2015 Finale
Neil Robertson und Shaun Murphy vor dem Finale © Monique Limbos

Mit einem komfortablen 10:2 besiegt Shaun Murphy den Weltranglistenersten Neil Robertson im Finale des diesjährigen Masters im Londoner Alexandra Palace und nimmt damit nicht nur einen Scheck über 200.000 £ und die Kristalltrophäe mit nachhause, sondern nach einem vergeblichen Versuch vor drei Jahren endlich auch seine Mitgliedschaft im Triple Crown Club – dem exklusiven Kreis der zehn Spieler, die in ihrer Karriere sowohl Weltmeister, wie auch UK- und Masters-Champion geworden sind.

Nach Robertsons souveränem Halbfinal-Sieg über den Titelverteidiger O’Sullivan war seine schwache Leistung im Finale etwas überraschend. Er konnte seine bisher im Turnier gezeigte Lochstärke nicht auf den Tisch bringen und so beendete Murphy mit einer 6:2-Führung die erste Session. In den ersten Frames hatte er großartiges Snooker gezeigt und auch sein Zwischentief im 5. Frame konnte Robertson nicht nutzen. Er gewann zwar noch den 6. Frame mit einem 80er Break und den umkämpften Frame vor der Pause, aber der Rückstand von 4 Frames war eine große Bürde für den Abend.

Murphy Pokal Masters 2015

Endlich sein, der Glasbaustein.

Schon der Einlauf der Spieler zur Abendsession bot ein Bild, das sich im folgenden Spiel bestätigte: Shaun Murphy betrat sichtlich gut gelaunt und entspannt die Arena und klatschte mit den begeisterten Zuschauern ab, während Neil Robertson mit gesenktem Kopf um Konzentration bemüht den Weg zu seinem Platz suchte. Und so kämpft er im ersten Frame des Abends angespannt um die Kontrolle, verliert ihn aber trotz einer 52:32-Führung an Murphy, weil er beim entscheidenden Stoß die verkehrte Wahl trifft und Murphy abräumen kann. Mit brillantem Stellungsspiel gewinnt dieser durch ein Break von 127 den 10. Frame. Robertson kann weder dem extrem verbesserten Safety-Spiel seines Kontrahenten noch dessen Lochspiel etwas Entscheidendes entgegensetzen. Bei dem Versuch im 12. Frame wenigstens ein Midsession Intervall zu erzwingen, fehlt ihm letzen Endes auch noch das Glück und mit einem abschließenden Break von 60 sichert Muphy sich den Matchgewinn.

Shaun Murphy hatte sich im ersten Spiel gegen Mark Selby mit 6:5 durchgesetzt, nachdem dieser einen zwischenzeitlichen Rückstand von 5:1 noch zum 5:5 aufgeholt hatte. Gegen Stephen Maguire gewann er im Viertelfinale 6:4 mit großartigem Snooker in einem relativ ausgeglichenen Spiel und im Halbfinale besiegte er Mark Allen nach einem 0:2-Rückstand mit 6 Gewinnframes in Folge mit 6:2.

Weitere Höhepunkte des Masters waren auf alle Fälle Marco Fus Maximum Break und Ronald O’Sullivans Centurybreakrekord, die vom recht lebhaften und lauten Publikum im „Ally Pally“ ausgiebig gefeiert wurden, während die Zuschauer der Partie Mark Allen gegen Joe Perry wohl eher nach Schmerzensgeld für die Qual des Zuschauens gerufen haben.

AutorIn: Lula Witzescher

Lula Witzescher (genderqueer), im Netz auch bekannt als Dark Mavis *Lady*. Sucht für den Roman „Belinda to break“ einen Verlag. Streitet im Netz für alle Formen von equality. Hält die Butthole Surfers für die beste Band der Welt. www.twitter.com/lulawitzescher

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